Das heutige Paradies für seltene Tiere und Pflanzen war in den 70er Jahren eine Baustelle. Die etwa 1,4 ha große, in der Wesermarsch gelegene Fläche wurde vom Mittelweserverband zwei Meter tief
ausgebaggert, um mit dem so gewonnenen Lehm Deiche zu bauen. Es entwickelte sich eine grundwasserabhängige Teichfläche, die sich selbst überlassen wurde. In einer Zeit, in der viele Kleingewässer
als störend zugeschüttet wurden und damit wertvoller Lebensraum vernichtet wurde, reagierte der NABU schnell:
Er pachtete die Fläche, vertiefte und gestaltete die Teiche. Zahlreiche landschaftstypische Pflanzen wurden eingesetzt und 1980 wurden Arbeit und Investitionen durch den Kauf der Fläche
abgesichert.
Heute präsentieren sich die Oister Teiche als Oase in der Agrarlandschaft. Die Fläche ist dicht bewachsen und wird sich selbst überlassen. Landschaftspflegerische Maßnahmen beschränken
sich auf den Heckenschnitt am Randstreifen.
Für Vögel ist das Gebiet ein vielfältig genutztes Rast- und Nahrungsrevier: Graureiher, Höckerschwäne, Wasserralle, Zwergschnepfe, Waldwasserläufer, Nachtigall, Turteltaube und Neuntöter sind nur
einige der beobachteten Arten. Seltene Amphibien und Insekten können sich ungestört entwickeln. Sogar Flusskrebse wurden festgestellt.
Im Jahr 2016 fand eine Renaturierung des Oister Teiches mit finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung und der BINGO-Umweltstiftung statt.
Die Fläche war von Weidensträuchern und anderen Pflanzen so dicht zugewachsen, dass ein Eingriff erforderlich wurde, um diesen Lebensraum wieder seinem eigentlichen Zweck zuführen zu können. Nach umfangreichen Erd- und Rodungsarbeiten erhält das Biotop für die ans Wasser gebundenen Amphibien, Insekten, Vögel und Pflanzen eine neue Qualität. Der Teich wird jetzt wieder der Natur überlassen.