Wir über uns

Die Mission des NABU

Natur beobachten und schützen.  Foto: A. von Brill
Natur beobachten und schützen. Foto: A. von Brill

 

Der NABU setzt sich im Landkreis Verden auf vielfältige Weise für die Natur ein. Zu unserer Arbeit gehören praktische Maßnahmen wie Landschaftspflege, das Anlegen und Pflegen von Biotopen und der Dialog mit öffentlichen und privaten Stellen. 

  

Sie möchten gerne mitmachen? Schauen Sie einfach auf einem Treffen unserer örtlichen Gruppen vorbei!

 

Termine auf einen Blick

NABU-Jobbörse



Vortrag Wolfsmonitoring und Schutzstatus Wolf

Kaum ein Thema hat die Gemüter der Bevölkerung in der letzten Zeit so bewegt wie der

Wolf mit seiner Rückkehr nach Deutschland. Der Ausschuß der Ständigen Vertreter der

Regierungen der EU Mitgliedsstaaten hat Anfang Dezember den Schutzstatus des

Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgesetzt. Was bedeutet die

Herabstufung für den Wolf, die Nutztierhalter und den Artenschutz? Eine regionale

Arbeitsgruppe Wolf aus Vertretern des BUND, des NABU Kreisverband Verden e.V. und

des Vereins zur Förderung von Wissenschaft um Pferd und Wolf laden deshalb zu einem

Informationsabend am 25.3.2025 ab 19 Uhr in das Rathaus Langwedel ein. Als Referent

konnte die regionale Arbeitsgruppe Wolf den Wildbiologen und Wolfsbeauftragten der

Landesjägerschaft Niedersachsen, Raoul Reding, gewinnen. Raoul Reding wird zuerst

über das Wolfsmonitoring in Niedersachsen berichten und anschließend erläutern, wie

der Ablauf zur Herabsetzung des Schutzstatus Wolf erfolgen kann. Der Eintritt ist frei.


Vortrag: Die Tropen vor der Haustür -- Forschung zum Klima vor 50 Millionen Jahren Veranstalter: NABU Ortsgruppe Verden

Wann und wo: 

26. März 2025 - Altes Schulhaus Dauelsen - Beginn 19 Uhr

Eintritt: 3 EUR

 

Auch ohne den Einfluss des Menschen war das Klima im Verlauf der Erdgeschichte einem steten Wandel unterworfen. So gab es einen wiederholten Wechsel von Eiszeitphasen mit Zeiten gänzlich ohne Eisbedeckung. Vor etwa 50 Millionen Jahren gab es zum letzten Mal vor heute auf der Erde ein Treibhausklima ohne polare Vereisungen.

 

Auf dem Gebiet des heutigen Deutschland herrschte damals ein nahezu tropisches Klima. Ablagerungen aus dieser Zeit, dem sogenannten Eozän, finden sich hier an verschiedenen Stellen, wobei die Fossilfundstellen der Grube Messel bei Darmstadt und des Geiseltals bei Halle an der Saale besonders bekannt sind. In Niedersachsen stammen insbesondere die Braunkohlen des Helmstedter Reviers aus diesem Zeitraum. Diese Vorkommen hat der Referent in den letzten 40 Jahren gemeinsam mit verschiedenen Kolleg*innen aus dem In- und Ausland untersucht. Hierbei wurden die Schichten in den entsprechenden Tagebauen detailliert im Gelände untersucht und mehrere Tausend Proben für die spätere Untersuchung im Labor gewonnen.

 

Neben chemischen Analysen hat besonders die Untersuchung von Pflanzenresten zu genaueren Vorstellungen über das damalige Klima geführt.

 

Dabei hat die sogenannte Pollenanalyse, die sich mit mikroskopisch kleinen Resten pflanzlichen Ursprungs beschäftigt, eine wesentliche Rolle gespielt. Der angekündigte Vortrag soll einen Einblick in die Arbeit des Referenten und deren Ergebnisse zur Pflanzenwelt und dem Klima im Eozän geben. 

Foto: Privat



Achim West - Der Offene Brief zum Thema

Download
Offener Brief der NABU Gruppe Achim zu Achim West
Zum geplanten Industriegebiet am Rande der Stadt.
Offener Brief zu Achim West.pdf
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Herdenschutz, der funktioniert

Im Anschluss an das diesjährige Sommerfest des NABU Kreisverband Verden e.V. in Daverden bot Rolf Göbbert, 2. Vorsitzender des NABU Kreisverband Verden e.V. und Nebenerwerbslandwirt, eine Besichtigung seines wolfsabweisenden Zaunes für Rinder in der Birkenallee in Langwedel an. Der Herdenschutzzaun wurde im Jahr 2021 genehmigt und besteht aus Robinienholzpfählen mit 5 Stromlitzen. Göbbert sagte: „Ich bin froh, dass ich vor zwei Jahren den Antrag auf Herdenschutz gestellt habe. Voraussetzung für eine Förderung sind mindestens 3 Wolfsrisse in den letzten 12 Monaten im Umkreis von 30 Kilometern. Dieses Jahr hätte ich den Zaun aufgrund zu weniger Wolfsrisse nicht gefördert bekommen.“

Göbbert erklärte den Aufbau des Zaunes und relativierte die Behauptung, dass Herdenschutzzäune die Landschaften zerschneiden. „Hier, wo jetzt der Herdenschutzzaun mit einer Höhe von 1,20 m steht, stand vorher ein Stacheldrahtzaun mit vier Drähten. Ich habe drei Weiden entsprechend eingezäunt. Die Rinder laufen vom 1. Mai bis Ende Oktober auf den Weiden. Im Winter steht der Elektrozaun ohnehin nicht unter Strom und das Wild kann den Zaun durchqueren. Alle Rinder laufen jeweils auf einer von drei Weiden. Das heißt, während der Weidesaison steht nur eine Weide unter Strom. Im Frühjahr konnte ich auf meinen Flächen Hasen und Rehe beobachten. Deshalb kann ich die Behauptung, Herdenschutzzäune sind unüberwindbare Hindernisse für das Wild nicht teilen.“ Laut einer Studie des NABU Projekts "Herdenschutz Niedersachsen" sind auch stromführende Herdenschutzzäune wilddurchlässig.

Rinderherden genießen nicht den gleichen Status wie eine Schafherde, die sich nicht aktiv gegen Beutegreifer wehren können. Eine gut aufgestellt Mutterkuhherde ist in den meisten Fällen für einen Wolf ein großes Risiko. „Rinder mit Hörner haben eine bessere Abschreckung, aber die sind selten geworden“, meint Göbbert. Leider gibt es aber, zum Beispiel aus dem Raum Cuxhaven, ausreichend Beispiele, dass Rinder, bzw. Kälber, vom Wolf gerissen wurden. Deshalb forderten viele Teilnehmer eine bessere Unterstützung der Nutztierhalter.


Trinkwasserförderung

Wasserfördermenge weiterhin viel zu hoch

Wasserfördermenge weiterhin viel zu hoch 

Naturschutzverbände bemängeln die vorgesehene Antragstellung erst in 2022

 

 „Auch eine reduzierte Wasserfördermenge auf 8,825 Mio. m³ jährlich ist für die Halse und die Peripherie ökologisch nicht verträglich“ kritisieren die beiden Naturschutzverbände NABU Verden und BUND Verden zur Grundwasserförderung am Panzenberg. In einer gemeinsamen Presseerklärung reagieren sie damit auf den Zeitungsartikel „Weniger Wasser für Bremen“ vom 12. Januar. Danach haben sich der Trinkwasserverband Verden und die swb darauf geeinigt, dass die Liefermenge aus dem Wasserwerk Panzenberg nach Bremen um 1 Mio. m³/a ab Beginn dieses Jahres verringert wird. „Die beantragte Fördermenge von 8,825 Mio. m³/a beruht auf dem Mittel der Wasserförderung der letzten 10 Jahre in dem Zeitraum von 2009 bis 2018. Im Zuge der Antragstellung für eine neue Bewilligung hat der Trinkwasserverband Verden seine Wasserförderung am Panzenberg ab 2014 massiv erhöht; dieses wird ab 2021 wieder zurückgeschraubt“ erläutert Udo Paepke, Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Verden.

 

Rolf Göbbert, 2. Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Verden ergänzt: „Die beiden Wasserversorger präsentieren die Reduzierung der Liefermenge um 1 Mio. m³ jetzt als ihren „maximal möglichen Beitrag“ zur Naturverbundenheit, dabei ist es nur eine logische Folge zur Erlangung der Genehmigung im Wasserrechtsverfahren, da die Bewilligung ansonsten auf der Kippe stehen würde. Die vorzeitige Reduzierung ist daher nicht ganz so „freiwillig“ wie vom Trinkwasserverband dargestellt“. 

  „Wenn 1 Mio. m³ weniger Grundwasser im Jahr gefördert werden, ist das zunächst einmal gut für das ganze Ökosystem von Langwedel bis Kirchlinteln, das von der Förderung beeinträchtigt und geschädigt wird. Um die Natur aber wieder nachhaltig ins Lot zu bringen, muss die Fördermenge am Panzenberg weitaus drastischer als jetzt reduziert werden – nämlich auf ein umweltverträgliches Maß“, fordert Paepke, „die Halse und das FFH-Gebiet müssen nach den geltenden Vorschriften  in einen bestmöglichen Zustand gebracht werden, wobei sich das Ökosystem an der Halse in erster Linie durch die Wasserförderung in einem solchen desolaten Zustand befindet.“

 

Der Landkreis Verden hätte die Reduzierung der Fördermenge eigentlich schon viel früher einfordern müssen, da die Begrenzung auf 8,825 Mio. m³ als Empfehlung vom niedersächsischen Umweltministerium mindestens bereits seit Mitte 2019 auf dem Tisch liegt“, so Göbbert.

 

Inzwischen geht der Trinkwasserverband Verden von einer Antragstellung nicht vor 2022 aus. „Die weiteren Verzögerungen im Genehmigungsverfahren und die genannte Jahreszahl 2022 irritieren uns zusehens“, schreiben BUND und NABU in ihrer Pressemitteilung „wir brauchen nach Ablauf der Fördergenehmigung im Jahre 2009 endlich die Verfahrensbeteiligung und eine rasche Entscheidung in dem offenen Wasserrechtsverfahren. Mit der jetzigen vorzeitigen Reduzierung gewinnt der Trinkwasserverband wieder Zeit, die wir und die Natur eigentlich nicht haben. Die Fördermenge im Wasserwerk Panzenberg muss drastisch unter 8,825 Mio. m³ jährlich reduziert werden, damit die Halse und das FFH-Gebiet in einen bestmöglichen Zustand gebracht werden können.“ “Wir fordern daher nach wie vor die Alternativenprüfung zur Trinkwasserversorgung Bremens ernsthaft zu prüfen und mögliche Alternativen umzusetzen“ so NABU und BUND.