Wir über uns

Die Mission des NABU

Natur beobachten und schützen.  Foto: A. von Brill
Natur beobachten und schützen. Foto: A. von Brill

 

Der NABU setzt sich im Landkreis Verden auf vielfältige Weise für die Natur ein. Zu unserer Arbeit gehören praktische Maßnahmen wie Landschaftspflege, das Anlegen und Pflegen von Biotopen und der Dialog mit öffentlichen und privaten Stellen. 

  

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Achim West - Der Offene Brief zum Thema

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Offener Brief der NABU Gruppe Achim zu Achim West
Zum geplanten Industriegebiet am Rande der Stadt.
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Achtung: Der Termin im Juni wurde vorverlegt!


Herdenschutz, der funktioniert

Im Anschluss an das diesjährige Sommerfest des NABU Kreisverband Verden e.V. in Daverden bot Rolf Göbbert, 2. Vorsitzender des NABU Kreisverband Verden e.V. und Nebenerwerbslandwirt, eine Besichtigung seines wolfsabweisenden Zaunes für Rinder in der Birkenallee in Langwedel an. Der Herdenschutzzaun wurde im Jahr 2021 genehmigt und besteht aus Robinienholzpfählen mit 5 Stromlitzen. Göbbert sagte: „Ich bin froh, dass ich vor zwei Jahren den Antrag auf Herdenschutz gestellt habe. Voraussetzung für eine Förderung sind mindestens 3 Wolfsrisse in den letzten 12 Monaten im Umkreis von 30 Kilometern. Dieses Jahr hätte ich den Zaun aufgrund zu weniger Wolfsrisse nicht gefördert bekommen.“

Göbbert erklärte den Aufbau des Zaunes und relativierte die Behauptung, dass Herdenschutzzäune die Landschaften zerschneiden. „Hier, wo jetzt der Herdenschutzzaun mit einer Höhe von 1,20 m steht, stand vorher ein Stacheldrahtzaun mit vier Drähten. Ich habe drei Weiden entsprechend eingezäunt. Die Rinder laufen vom 1. Mai bis Ende Oktober auf den Weiden. Im Winter steht der Elektrozaun ohnehin nicht unter Strom und das Wild kann den Zaun durchqueren. Alle Rinder laufen jeweils auf einer von drei Weiden. Das heißt, während der Weidesaison steht nur eine Weide unter Strom. Im Frühjahr konnte ich auf meinen Flächen Hasen und Rehe beobachten. Deshalb kann ich die Behauptung, Herdenschutzzäune sind unüberwindbare Hindernisse für das Wild nicht teilen.“ Laut einer Studie des NABU Projekts "Herdenschutz Niedersachsen" sind auch stromführende Herdenschutzzäune wilddurchlässig.

Rinderherden genießen nicht den gleichen Status wie eine Schafherde, die sich nicht aktiv gegen Beutegreifer wehren können. Eine gut aufgestellt Mutterkuhherde ist in den meisten Fällen für einen Wolf ein großes Risiko. „Rinder mit Hörner haben eine bessere Abschreckung, aber die sind selten geworden“, meint Göbbert. Leider gibt es aber, zum Beispiel aus dem Raum Cuxhaven, ausreichend Beispiele, dass Rinder, bzw. Kälber, vom Wolf gerissen wurden. Deshalb forderten viele Teilnehmer eine bessere Unterstützung der Nutztierhalter.


Trinkwasserförderung

Wasserfördermenge weiterhin viel zu hoch

Wasserfördermenge weiterhin viel zu hoch 

Naturschutzverbände bemängeln die vorgesehene Antragstellung erst in 2022

 

 „Auch eine reduzierte Wasserfördermenge auf 8,825 Mio. m³ jährlich ist für die Halse und die Peripherie ökologisch nicht verträglich“ kritisieren die beiden Naturschutzverbände NABU Verden und BUND Verden zur Grundwasserförderung am Panzenberg. In einer gemeinsamen Presseerklärung reagieren sie damit auf den Zeitungsartikel „Weniger Wasser für Bremen“ vom 12. Januar. Danach haben sich der Trinkwasserverband Verden und die swb darauf geeinigt, dass die Liefermenge aus dem Wasserwerk Panzenberg nach Bremen um 1 Mio. m³/a ab Beginn dieses Jahres verringert wird. „Die beantragte Fördermenge von 8,825 Mio. m³/a beruht auf dem Mittel der Wasserförderung der letzten 10 Jahre in dem Zeitraum von 2009 bis 2018. Im Zuge der Antragstellung für eine neue Bewilligung hat der Trinkwasserverband Verden seine Wasserförderung am Panzenberg ab 2014 massiv erhöht; dieses wird ab 2021 wieder zurückgeschraubt“ erläutert Udo Paepke, Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Verden.

 

Rolf Göbbert, 2. Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Verden ergänzt: „Die beiden Wasserversorger präsentieren die Reduzierung der Liefermenge um 1 Mio. m³ jetzt als ihren „maximal möglichen Beitrag“ zur Naturverbundenheit, dabei ist es nur eine logische Folge zur Erlangung der Genehmigung im Wasserrechtsverfahren, da die Bewilligung ansonsten auf der Kippe stehen würde. Die vorzeitige Reduzierung ist daher nicht ganz so „freiwillig“ wie vom Trinkwasserverband dargestellt“. 

  „Wenn 1 Mio. m³ weniger Grundwasser im Jahr gefördert werden, ist das zunächst einmal gut für das ganze Ökosystem von Langwedel bis Kirchlinteln, das von der Förderung beeinträchtigt und geschädigt wird. Um die Natur aber wieder nachhaltig ins Lot zu bringen, muss die Fördermenge am Panzenberg weitaus drastischer als jetzt reduziert werden – nämlich auf ein umweltverträgliches Maß“, fordert Paepke, „die Halse und das FFH-Gebiet müssen nach den geltenden Vorschriften  in einen bestmöglichen Zustand gebracht werden, wobei sich das Ökosystem an der Halse in erster Linie durch die Wasserförderung in einem solchen desolaten Zustand befindet.“

 

Der Landkreis Verden hätte die Reduzierung der Fördermenge eigentlich schon viel früher einfordern müssen, da die Begrenzung auf 8,825 Mio. m³ als Empfehlung vom niedersächsischen Umweltministerium mindestens bereits seit Mitte 2019 auf dem Tisch liegt“, so Göbbert.

 

Inzwischen geht der Trinkwasserverband Verden von einer Antragstellung nicht vor 2022 aus. „Die weiteren Verzögerungen im Genehmigungsverfahren und die genannte Jahreszahl 2022 irritieren uns zusehens“, schreiben BUND und NABU in ihrer Pressemitteilung „wir brauchen nach Ablauf der Fördergenehmigung im Jahre 2009 endlich die Verfahrensbeteiligung und eine rasche Entscheidung in dem offenen Wasserrechtsverfahren. Mit der jetzigen vorzeitigen Reduzierung gewinnt der Trinkwasserverband wieder Zeit, die wir und die Natur eigentlich nicht haben. Die Fördermenge im Wasserwerk Panzenberg muss drastisch unter 8,825 Mio. m³ jährlich reduziert werden, damit die Halse und das FFH-Gebiet in einen bestmöglichen Zustand gebracht werden können.“ “Wir fordern daher nach wie vor die Alternativenprüfung zur Trinkwasserversorgung Bremens ernsthaft zu prüfen und mögliche Alternativen umzusetzen“ so NABU und BUND.