80 Jahre NABU im Landkreis Verden

 

Ehrenamtlicher Natur- und Umweltschutz hat im Landkreis Verden eine lange Tradition. Der NABU-Kreisverband Verden e.V. hat eine wechselvolle Geschichte mit verschiedenen Namensänderungen hinter sich und feierte am 12. August auf dem Gelände des Häuslingshauses in Langwedel das 80jährige Bestehen mit der Salsaband „Casino“. Viele NABU-Mitglieder und am Naturschutz interessierte Leute folgten der Einladung.

 

Der Verein wurde als „Bund für Vogelschutz“ ((BfV) im Jahr 1899 von einer Frau namens Lina Hähnle in Stuttgart gegründet und warb nicht nur im damaligen Reichsgebiet um Mitglieder. Prominenteste Mitglieder waren zur damaligen Zeit der König von Schweden und der Präsident der USA Wilson. Zum ersten Satzungszweck gehörte u.a. der Kampf gegen den Massenmord an Zugvögeln. Erste Hinweise auf Aktivitäten eines Bundes für Vogelschutz in Verden gab es bereits 1927 und der älteste Mitgliederausweis stammt aus dem Jahre 1920. Im Dritten Reich wurde der Verein dem Reichsforstministerium unterstellt und in „Reichsbund für Vogelschutz“ umbenannt. Ende 1936 gründete dann ein Ornithologe namens Heinrich Koch auch in Verden eine Ortsgruppe des „Reichsbundes für Vogelschutz“. 1945 wurde der Verein wieder in „Bund für Vogelschutz“ und ab 1966 in „Deutscher Bund für Vogelschutz“ (DBV) umbenannt. Während sich die Aktivitäten früher auf vogelkundliche Wanderungen und Vorträge beschränkten, wurde seit 1975 verstärkt Einfluss auf politische Entscheidungen und die Verwaltung genommen. Viele Schutzgebiete im Landkreis sind auf Antrag des damaligen DBV (jetzt NABU) entstanden.

 

Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands wurde Name der Schwesterorganisation im Osten „Naturschutzbund Deutschland“ (NABU) übernommen. Damit sollte auch im Namen zum Ausdruck gebracht werden, dass nicht nur der Vogelschutz sondern der Natur- und Umweltschutz im Allgemeinen zum Aufgabengebiet des Vereins gehören.

 

Mittlerweile zählt der Verein im Landkreis über 2600 Mitglieder und hat neben dem Kreisverband in jeder Gemeinde eine Gruppe und auch 3 Kindergruppen. Das Anlegen von Biotopen, die jährlichen Krötensammlungen an den Straßen sowie ein wachsendes politisches Engagement sind nur einige Beispiele für einen wachsenden Zulauf und die Anerkennung durch staatliche Institutionen.

 

 

 

August 2017

 

Artikel Verdener-Aller-Zeitung vom 15.8.17